Schlosskirche

Mächtig wirkt der Kirchenbau von Süden her. Auf Grund der Hanglage ist er mit hohen Unter- und Vorbauten versehen, die einen Altan ausbilden.

Baubeginn der Stifts- und Schlosskirche St. Georg ist gegen das Jahr 1400, ein Kollegiatstift gründet sich 1413 in Anwesenheit des Merseburger Bischofs. Die frühere Pfalzkapelle St. Georg als Bauteil der Kaiserpfalz wird sich wahrscheinlich anstelle der Schlosskirche in wesentlich kleineren Ausmaßen befunden haben. Die spätgotische Außengestalt jetzigen St. Georgs statuiert sich im Wesentlichen in der zweiten Hälfte des 15. Jhs. Im Inneren überspannt ein kunstgeschichtlich kostbares Maßwerkrippennetz- gewölbe den Hohen Chor (nach 1444).

Das Grab der Kurfürstin Margarethe von Österreich aus dem Jahr 1486, Mutter der Prinzen Ernst und Albrecht, befindet sich vor den Stufen zum Altar. Die bronzene Grabplatte wird als Frühwerk des Nürnbergers Peter Vischer d.Ä. angesehen oder aber seinem künstlerischen Umfeld zugeschrieben. Eine weitere Ruhestätte ist mit der fürstlichen Gruftanlage gegeben, die als solche seit der zweiten Hälfte des 17. Jhs. genutzt wurde und sich über das Nordschiff erschließt.

Eine Seccomalerei ist im Nordschiff erhalten, die die figurenreiche Szenerie des Christus vor Pilatus zeigt und mit 1488 datiert wird. Spätgotisches Chorgestühl um 1500 in reicher plastischer Bearbeitung belebt beidseitig längs den Chor. Es war der Platz der Domherren und zugeteilter Vikare. Die figurenreiche Kanzel von 1595, barock ergänzt, steht an architektonisch exponierter Stelle - im Scheitel, dort, wo der Chor zum nördlichen Nebenschiff hin abbiegt.

Die barocke Neuausstattung (1644-49) unter der Gesamtleitung von Christoph Richter dominiert im Inneren des Gotteshauses. Altar, Betstühle, Emporen und Fürstenloge ergeben eine gelungene künstlerische Gesamtkomposition. Vielfach vorhandene Holzsichtigkeit des verbauten Materials, also ohne Farbauftrag, erzeugt eine wärmende und einladende Raumatmosphäre. Die ausgesprochen hörens- und sehenswerte Orgel (1735-39) von Tobias Heinrich Gottfried Trost erfreut heutzutage Fach- und Laienpublikum gleichermaßen.