Schlossbaugeschichte

Aufgang zum Fuerstenportraet: Herzog Friedrich der II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1676-1732)

Das Residenzschloss Altenburg zählt zu den wichtigen barocken Schlossanlagen Mitteldeutschlands. Die Um- und Ausbauphasen von 1706 bis 1744 schufen ein äußeres Erscheinungsbild der Residenzflügel, das bis heute Bestand hat. Ansatz der Ausstellung ist es aber, noch tiefer in die Baugeschichte zu blicken, denn die „Barockzutaten bedienen sich der schon vorhandenen Bauten.

 

 

 

Ausstellungsraum

Die Ausstellung lädt den Besucher ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Er kann dabei auch bildliche Details entdecken, die entweder heute verändert sind, wie die Schlossauffahrt, oder baulich gar nicht verwirklicht wurden. So begegnet der Betrachter dem nicht realisierten zentralen Kuppelbau, der dem Westflügel aufsitzt. Eine Betonung der Dachlandschaft wurde aber schließlich nur mit zwei pavillonartigen Eckaufbauten geschaffen. Das frühbarocke Schloss Friedenstein in Gotha, lange Zeit Parallelresidenz zu Altenburg, zeigt auf einem Gemälde noch seine mächtigen Bastionsbauten, die später geschliffen wurden.

 

Trauer und Stolz zugleich: Ein prächtig angelegtes Bildarrangement zeigt den Leichenzug für den 1663 neunjährig verstorbenen Prinzen Christian. Es ist ein großformatiges Gemälde. Das Bildnis besitzt auch einen hohen kulturhistorischen Wert in Bezug auf die Begräbnisgebräuche, die Sepulkralkultur. Der Bildhintergrund, nicht wirklich weit hinten angelegt, offenbart die bedeutendste Altenburger Schlossansicht des 17. Jhs.

Das Schlossmodell von 1868 führt zur Erkenntnis, dass die Anlage in topogafischer Vereinfachung beinahe einen Kreis ergibt.

 

Verschiedene Darstellungen in Grafik und Malerei verdeutlichen die Entwicklung. Architektonische Verwinkelung und zeitliche Staffelung von Einzelbauten der Burg- und Schlossanlage schufen dabei Kontrast und Reiz gleichermaßen. Schier, dass man dort heute wandeln und entdecken möchte! Dem steht nichts entgegen.