Spielkarten und Skat

Ausstellungsraum

Das Skatspiel ist heute sehr bekannt und beliebt. Es ist neben dem Poker- und dem Bridgespiel das am weitesten verbreitete Unterhaltungsspiel weltweit. Über die Entstehung des Skatspiels sind mancherlei Legenden verbreitet. Bewiesen ist hingegen, dass die Entwicklung des Skatspiels eine Gemeinschaftsarbeit Altenburger Bürger war. 1813 taucht der Name Skat zum ersten Mal in einer Spielkladde auf. Er ist eine Abwandlung aus dem Italienischen, scatare heißt beiseite- oder ablegen. Vier Kartenspiele standen in der Geburtsstunde des Skates Pate, denen einzelne Spielelemente für das neue Spiel entnommen wurden: das aus Italien kommende Tarockspiel, das L'Hombre, das Solo-Spiel und das besonders in Bayern beliebte Schafkopfspiel. Diese genannten Spiele unterliegen Glück und Zufall und wenig dem eigenen Geschick. Die neue Kreation hingegen, der Skat, erfordert ebenso mathematisch-strategisches Denken. Schnell errang das Spiel im 19. Jh. Beliebtheit. Von Studenten oder Kaufleuten weitergetragen, führte der Siegeszug über Leipzig, Halle, Jena und Heidelberg in die Welt hinaus.

Der über 100-jährige Skatverband und das 1920 gegründete Skatgericht, heute Internationales Skatgericht, haben nach abwechslungsreicher Geschichte in der Gegenwart wieder ihren traditionellen Sitz in Altenburg.

 

Kartenmacherwerkstatt

Die Dauerausstellung zu Spielkarten und Skat in fast zehn Räumen sieht zweierlei. Da ist der heimische Aspekt mit über 500 Jahren Spielkartenherstellung am Ort. Da ist aber genauso der Aspekt, der uns Spielkarten aus aller Welt vor Augen führt: Die kleinen Blätter sind auf allen Kontinenten ansässig geworden, sie sind ein Element globaler Kultur- und Spielegeschichte. Es kommt vor, dass Spielkarten den Status eines kleingrafischen Kunstwerks erreichen. Spielkarten als Gestaltungsmedium ziehen Künstler an und entlocken ihnen Ideen. Selbstverständlich wird auch die Geschichte der Spielkarten in Europa sprichwörtlich „aufgeblättert”.

 

Zum Trocknen aufgehängte Spielkartenbögen

Eine nachgestellte historische Kartenmacherwerkstatt begegnet in der Ausstellung. Wäschestücken gleich hängen hier gedruckte Spielkartenbögen zum Trocknen quer im Raum. Sie sind noch unzerschnitten. Es scheint, der Handwerksmeister sei nur in einer kleinen Pause. Befindet sich diese Werkstatt aber doch in „musealer Ruhe”, betreibt das Museum auch eine „produzierende” Kartenmacherwerkstatt, wo Besucher nach Anmeldung und unter Anleitung selbst loslegen können (siehe unter Museumspädagogik).